Bademeister – ein Job, der sich lohnt?

Das Fernsehen hat unserem Betriebsleiter über die Schulter geschaut.

Thomas Metzger ist 38 Jahre alt und leitet als Bademeister das Freibad von Stockstadt am Rhein in Hessen. Für seinen Beruf muss er nicht nur körperlich fit sein, sondern sich eben auch mit Technik und Chemie auskennen. Die Arbeit des Bademeisters, offiziell „Meister für Bäderbetriebe“, hat ihn schon als Kind fasziniert. Noch während seiner Schulzeit hat er daher ein Praktikum gemacht und danach die Ausbildung zum „Fachangestellten für Bäderbetriebe“. Nach zwei Jahren Berufserfahrung und einem Jahr auf der Meisterschule hat er die Leitung des Freibads übernommen.

Hinter dem Beruf stecken viel mehr Aufgaben als „Braunwerden am Beckenrand“, Thomas braucht auch ziemlich viel technisches Fachwissen, damit die Badegäste optimale hygienische Bedingungen im Freibad vorfinden: Für eine gute Wasserqualität müssen die Filter spätestens jeden dritten Tag in der Badesaison gereinigt werden. Um den Chlorgehalt zu überprüfen, nimmt er mehrmals täglich Wasserproben. Für die Badegäste ist er jederzeit ansprechbar, wenn ein Kunde beispielsweise einen Wertgegenstand im Wasser verloren hat. Und: Er muss natürlich ein wachsames Auge haben, damit niemandem beim Schwimmen etwas zustößt. Eine große Verantwortung.

In Coronazeiten muss er auch auf die Beschränkungen achten: Nur 300 Gäste dürfen zeitgleich im Bad sein – vor Corona waren es an Spitzentage auch schon mal 2.000 Besucherinnen und Besucher. Um seinen Job muss sich Thomas keine Sorgen machen – im Gegenteil: In das Freibad wurde kräftig investiert und saniert. Als Bademeister ist er bei der Kommune angestellt und Verdient nach Tarif im öffentlichen Dienst.

Thomas ist fest verwurzelt in seiner Heimatstadt: In dem Schwimmbad hat er als kleiner Junge schon das Schwimmen von seinem Vater gelernt und auch seinem Sohn, der jetzt eingeschult wird, das Schwimmen beigebracht. Er hat ein Haus mit Garten – ganz in der Nähe vom Freibad 🙂

Auch in seiner Freizeit spielt das Wasser eine zentrale Rolle: Rund 10 Stunden pro Monat – im Sommer mehr, im Winter weniger – ist er für die DLRG im Einsatz. Ob Vorstandssitzungen, Bootsübungen auf dem Rhein oder auch die Suche nach Vermissten bei Einsätzen: All das bringt ihm zwar keinen Cent an Einnahmen, aber unterm Strich viel Spaß und Erfüllung. So sieht er auch keinen Grund, über eine Veränderung nachzudenken. Er plant, dass er in „seinem“ Freibad sogar das Rentenalter erreichen wird.

JEDEN TAG im FREIBAD! Gehalt und Aufgaben als Bademeister | Lohnt sich das? | BR

Dieser Film ist eine Koproduktion mit der Redaktion “mex” vom Hessischen Rundfunk, der für diese Folge den sympathischen Protagonisten Thomas recherchiert und begleitet hat. Die Kolleginnen und Kollegen freuen sich, wenn ihr auch bei ihnen mal vorbeischaut: https://www.ardmediathek.de/sendung/mex/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8wMDAwMDIwMA/

Das ist „Lohnt sich das?“: Ein Mensch, ein Job, ein Leben. Und am Ende die Frage: Lohnt sich das? Wir begleiten Menschen in ihrem Beruf und zeigen ihr Leben. Rentiert es sich für das Gehalt zu arbeiten und damit das eigene Leben zu finanzieren? Was macht mich an der Arbeit glücklich? Wir vergleichen nicht nur Gehälter, sondern zeigen wie Menschen von ihrer Arbeit leben.

Wir sind immer auf der Suche nach Protagonisten: Wenn ihr auch zeigen wollt, wie ihr mit eurem Job lebt, könnt ihr gerne an lohntsichdas@br.de schreiben!

In eigener Sache: Auch wir sind nicht unfehlbar – und obwohl wir uns größte Mühe geben, jede individuelle, finanzielle Lebenssituation anschaulich, korrekt und verständlich darzustellen, brauchen wir manchmal Hilfe. Hierbei unterstützt uns immer wieder kompetent der Landesverband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe in Bayern e. V. – vielen Dank dafür!

Autor: Steffen Clement; Kamera: Jens Benner; Schnitt: Svenja Kleppich; CvD: Anna Ellmann, Benedikt Angermeier; Redaktion: Manuela Baldauf, Eva Limmer

Text und Video: BR